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trAVis – Transkriptionssoftware

In der Schweiz sind wir auf eine uns bisher unbekannte Transkriptionssoftware gestoßen: trAVis – ein musikzentriertes Transkriptionsprogramm für audiovisuelle Medienprodukte. trAVis verbindet bildbezogene und texthermeneutische Ansätze mit musik­wissen­schaftlichen Zugängen. Das Programm ist kostenlos nutzbar und kommt als Webapplikation daher. trAVis wurde an der Universität Basel am Seminar für Medienwissenschaft entwickelt im Rahmen des Projekts „Bild-Text-Ton-Analysen am Beispiel der Gattung Videoclip“. Auf der Webseite finden sich Beispielclips, ein Handbuch sowie eine Anleitung zur Musiknotation.  trAVis

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Unsere Open Source Favoriten für SozialwissenschaftlerInnen – Teil 2

Nachdem wir gestern den ersten Teil unserer Open Source Favoriten für die SozialwissenschaftlerInnen vorgestellt haben, kommen wir heute gleich zu Teil zwei – Qualitative Datenanalyse, Abbildungen und das wissenschaftliche Schreiben.

Qualitative Datenanalyse

 
Und damit gleich zu dem wohl schwierigsten Unterfangen für qualitativ arbeitende SozialwissenschaftlerInnen, wenn es um Softwarewerkzeuge geht – die Wahl der richtigen Analysesoftware für qualitative Datenanalyse. Wenn wir uns die Diskussionen z.B. auf Researchgate zu diesem Thema anschauen, trifft man häufig auf den Verweis, einfach Stift und Zettel oder einen einfachen Texteditor und vielleicht noch eine Tabellenkalkulationssoftware zu verwenden. Diese Antworten sind durchaus nachvollziehbar. In vielen Fällen sollten diese Werkzeuge auch ausreichen. Sollte man sich dann doch für den Gebrauch einer Software entscheiden, stellt sich dann die Frage, welche Analysemethode man anwendet in seiner Arbeit. Und selbst wenn wir das dann genau wissen – Grounded Theory, Inhaltsanalyse oder beispielsweise Narrationsanalyse, es ist immer noch nicht trivial, eine passende Analysesoftware zu finden. Viele unterstützen einige Schritte aus dem Grounded-Theory-Ansatz, manche die Inhaltsanalyse und dann wird es meistens schon dünn. Und was uns auch häufig stört, ist die fehlende Angabe der Hersteller, was genau an Methoden und welche Funktionen unterstützt werden. Im Open Source Bereich fällt uns deshalb momentan keine Software ein, die wir bedenkenlos empfehlen würden. RQDA ist sicher recht funktionsmächtig, aber für den typischen Sozialwissenschaftler etwas zu technisch, LibreQDA steckt noch in den Kinderschuhen – die Entwickler reagieren auch nicht gerade sehr eifrig auf Anfragen aus der Community, AQUAD bietet einen interessanten Ansatz (Sequenzanalyse, boolsche Minimierung und die Integration quantitativer Methoden über R), allerdings wirkt die Software etwas aus der Zeit. Minimalistisch aber dadurch auch sicher sehr einfach in die eigene Arbeit integrierbar sind die frei nutzbaren Programme Open Code und Saturate. Fazit: wir halten uns hier zurück, was einen Tipp angeht.

Abbildungen

Open Source Favoriten - DIA
Dia
Open Source Favoriten - yED
yED

Dafür können wir ein eindeutiges Statement in Bezug auf Grafikprogramme abgeben: yED wenn es einfach, schnell und grafisch top sein soll. Soll die Grafik wiederum etwas anspruchsvoller werden, dann steht Dia zur Hand. Mit yED wurde beispielsweise die Grafik zur Übersicht über den sozialwissenschaftlichen Forschungsprozess gestaltet.

Wissenschaftliches Schreiben

 
Für die Abschlussarbeit oder den wissenschaftlichen Artikel nutzen wir, sofern wir dürfen, LaTeX und damit das Textsatzsystem TeX. Dies ist bei wissenschaftlichen Journals in den Sozialwissenschaften leider noch nicht selbstverständlich. Häufig werden keine Templates für die LaTeX Nutzung angeboten – in den Naturwissenschaften oder der Informatik ist das mittlerweile Standard. Man braucht für LaTeX die richtigen Bibliotheken und einen Editor. Unter Linux nutzen wir TeXMaker und die Bibliotheken aus dem TeXLive Paket. Für Windows Nutzer ist die Nutzung der MikTex Bibliotheken Standard. Als TeXEditor haben wir selber schon das TeXnicCenter genutzt und waren durchaus begeistert. Das Programm ist Freeware. Der Vorteil von LaTeX liegt zum einen in den präzisen und sehr mächtigen Formatierungsanweisungen. Dokumente, die mit LaTeX geschrieben oder besser gesetzt wurden, sehen qualitativ wesentlich hochwertiger aus, als jene die mit Word oder LibreOffice verfasst wurden. Zum anderen ermöglicht LaTeX die nahtlose Integration der Literatur aus den Literaturdatenbanken – lästiges Formatieren von Quellen wird dadurch überflüssig. Wer also die Zeit und die Geduld mitbringt, sich in die LaTeX-Welt einzuarbeiten, wird auf jeden Fall belohnt werden. Wir haben ehrlich gesagt nocht niemanden getroffen, der sich ernsthaft in LaTeX eingearbeitet hat und danach wieder umgestiegen ist bzw. unzufrieden war. Sollten die technischen Hürden doch zu hoch sein, dann empfehlen wir LibreOffice, frei verfügbare Open Source Alternative zu Microsoft Word.

Damit soll es auch erst einmal gewesen sein. Wir haben übrigens bewusst keine Tipps für quantitative Analyseprogramme gegeben, da wir hier schlichtweg zu wenig Erfahrung haben. Also dann, wir wünschen ein angenehmes wissenschaftliches und Open Source unterstütztes Arbeiten.

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Unsere Open Source Favoriten für SozialwissenschaftlerInnen – Teil 1

Wir werden oft gefragt, was wir denn so an Programmen in unserer täglichen Arbeit nutzen oder was wir denn so für Programme empfehlen können, wenn Transkription, Literaturverwaltung oder die Erstellung schicker Grafiken anstehen. Da wir die Programme nicht gänzlich miteinander vergleichen können oder wollen (schon mal versucht, 30 QDA Programme zu installieren und miteinander zu vergleichen?), haben wir in den letzten Tagen einfach mal zusammengetragen, was wir so nutzen und uns natürlich auch gefragt wieso. Zumeist war dabei unser erstes Kriterium: die Software muss wenn möglich Open Source und frei verfügbar sein. Daher nun unsere Open Source Favoriten für die SozialwissenschaftlerInnen.

Literaturverwaltung

Unser Open Source Favorit für die Literaturverwaltung ist seit vielen Jahren JabRef. JabRef-ScreenShot-MainWindow Dies ist auch einer der Hauptgründe, JabRef gibt es im Gegensatz zu vielen anderen Programmen bereits sehr lange (2003). Es wurde stetig weiterentwickelt und hat daher mittlerweile eine recht gute Community aufbauen können. JabRef hat eine sehr übersichtliche Oberfläche, alle wesentlichen Funktionen einer Literaturverwaltung sind durch wenige Klicks erreichbar. Für uns auch zu einem Muss geworden ist die tabellarische Übersicht der Literatur. JabRef ist übrigens auch Grundlage der Literaturverwaltung in Docear, einem Programm was darüberhinaus auch Mindmapping und das Strukturieren von Texten mitbringt. Wir hatten vor kurzem auch die Ehre, das Programm Citavi in einem Tagesworkshop näher kennenzulernen, zwar kein Open Source, dafür aber sehr umfangreich. Allerdings fehlt in Citavi diese tabellarische Übersicht und außerdem gibt es das Programm sowieso nur für Windows.

Fragebogen

Wir sind zwar keine klassischen Quantis, trotzdem nutzen wir ab und an kleine Umfragen, um die Meinung unserer Studenten zu bestimmten Themen zu erhalten. Deswegen hier kurz unser Favorit zur (Online-)Fragebogenerstellung: LimeSurvey. Viele Hochschulen bieten Studenten eine kostenlose Nutzung von LimeSurvey auf Ihren Servern – einfach mal nachfragen, hier in Leipzig gibt es zumindest diese Möglichkeit. Die Menüführung von LimeSurvey ist zwar etwas mittelmäßig, dafür bietet das Programm wirklich alles, was man für eine quantitative Studie so braucht und die Fragebögen sehen wirklich schick aus. Sollte man nicht die Möglichkeit haben, LimeSurvey an seiner Hochschule nutzen zu können, gibt es auch die Option einen Anbieter wie Limeservice zu nutzen, welcher die Nutzung der Software auf seinen Servern gegen ein kleines Entgelt anbietet. Und wer kein Geld ausgeben möchte, kann immer noch die Dienste von SoSci Survey in Anspruch nehmen, für nichtkommerzielle Zwecke ist die Nutzung kostenlos.

Transkription

easytranscriptBis vor zwei Jahren war hier unser Favorit F4. Bis dato war das Programm kostenfrei nutzbar, ob es auch Open Source war, können wir grad gar nicht so spontan beantworten. Naja, jedenfalls hat sich eine neue vielversprechende Transkriptionssoftware aufgetan: easytranscript. Seitdem wir davon wissen, benutzen wir die Software auch. Sie bietet eine aufgeräumte Oberfläche und die wesentlichen Funktionen für das Transkribieren sind vorhanden. Und auch die Funktionstasten, aus F4 bekannt, sind nutzbar – erinnert das Programm doch recht stark an das alte F4.

Der zweite Teil unserer Open Source Favoriten ist mittlerweile hier zu finden.

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Unser erster je erhaltener Spendeneuro …

Wir staunten gestern nicht schlecht, als wir eine Mail von PayPal erhielten: Unser erster je erhaltener Spendeneuro! Die erste Frage, die uns natürlich sofort in den Kopf schoß: eine Kinderüberraschung, ok, nur was wird mit dem Restgeld? Wir betreiben die Seite hier nun seit fast 2 Jahren, in der Hoffnung, dass sie bzw. die dargebotenen Informationen irgendjemandem nützlich erscheinen möge. Wir freuen uns daher über Feedback jedweder Art, das muss gar nicht finanzieller Natur sein. Es gibt uns irgendwie das Gefühl, dass das, was wir hier tun und wild zusammentragen, auch für andere Leute einen Sinn ergibt. Es gibt uns dadurch das durchaus befriedigende Gefühl, anderen auf Ihrer Suche nach der richtigen Software helfen zu können. Und das reicht uns eigentlich schon – die Brötchen zahlt bereits jemand anderes. Wenn wir irgendwann mal die 10 Euro Spendenmarke knacken sollten, dann werden wir das Geld einfach weiterreichen. Und zwar an solche Projekte, die es lohnt (nein, nicht finanziell) zu unterstützen. Dass das nicht der bei uns unter Publikation – Wissenschaftliches Schreiben gelistete Wordprozessor von Microsoft sein wird, muss ja wohl hoffentlich nicht erwähnt werden (Mist, jetzt haben wir es ja doch erwähnt).

Und an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an die Person, die sich jetzt erste offizielle Spenderin nennen darf. Einen ganz lieben Gruß von der SoSciSo-Redaktion aus Leipzig.